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Samstag, 26. Januar 2013

Götter des Missmanagements

Schlimmer geht immer. Was passiert zum Beispiel, wenn bei airberlin ein einziges Crewmitglied die Dreistigkeit besitzt, sich krank zu melden? Der Flug wird um zwei Stunden verschoben, da der einzige Springer erstmal aus der Hauptstadt angekarrt werden muss.

Wenn man direkt fliegt, ist das reichlich unproblematisch. Doch die geröteten Gesichter und geschwollenen Hälse der Passagiere mit Anschlussflügen kann ich ob dieser Begründung recht gut nachvollziehen.

Glücklicherweise gehöre ich zur ersten Gruppe und darf mich auch weiterhin auf frühlingshafte Temperaturen freuen.

Freitag, 25. Januar 2013

Könige des Missmanagements

Wolltet ihr schonmal auf eine Party, aber musstet im Moment des Aufbruchs feststellen, dass das Geburtstagskind es versäumt hat, euch seine neue Adresse mitzuteilen? Im Gegenzug hat man selbst natürlich auch nicht nachgefragt, aber das lasse ich hier einfach mal unter den Tisch fallen...

Tja, und so endet ein vielversprechender Abend frühzeitig im Bett. Zumindest ist es da warm.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Jetzt wird's tierisch

Tiere soll man nicht vermenschlichen. Aber mal ganz ehrlich, wenn Kater Karlchen auf meinem Bauch liegt und schnarcht, fällt es sehr schwer, gerade das nicht zu tun. In ihrem durchaus kalkulierenden Wesen sind unsere kuscheligen Mitbewohner ja auch definitiv mit uns vergleichbar.

Das gilt übrigens auch für noch kleinere Lebewesen. Zum Beispiel hatte ich mal ein Degu mit Schluckauf. Ich hatte mir nie vorstellen können, dass diese völlig überflüssige autogene Ruhestörung bei Tieren überhaupt möglich ist.

Was den Nager allerdings menschlich wirken ließ, war der Wutanfall, den der Kleine bekam, als die Störung nicht aufhören wollte. Wie wahrscheinlich jeder von euch konnte ich diese Gefühle hundertprozentig nachvollziehen. Und so ernst ich ihn auch nehmen wollte, ein eichhörnchengroßer Kuschelkamerad, der ein stinksaures, hochtönendes Quietschen von sich gibt und vor Ingrimm erbebt, ist einfach zu niedlich.

Ja, man soll Tiere nicht vermenschlichen. Sie haben eigene Ansprüche an Ruhezeiten, an ihren Lebensraum und an ihre Ernährung. Aber auch der Homo Sapiens ist nur eine Tierart - wir haben also bereits einige Ähnlichkeiten. Und auf dieser Basis dürfen wir in meinen Augen durchaus das ein oder andere Gemeinsame feiern und dabei feststellen: Tiere sind auch nur Menschen.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Voll vernetzt

Als jemand, der die letzten fünf Jahre hartnäckig auf den Erwerb eines Smartphones anstelle einer 20-Euro-Schleuder, die zum telefonieren völlig ausreichte, verzichtet hat,  gebe ich mich heute geläutert: ich möchte mein S3 nicht missen, es ist eine große Bereicherung für mein Leben.

Ich finde es großartig und ein wenig erschreckend, wie sämtliche elektronischen Geräte, die ich in der letzten Dekade gekauft habe oder zumindest erwerben wollte, in einem einzigen handlichen Gerät Platz finden. Vom Navi über den Fernseher bis hin zur hochwertigen Videokamera ist alles dabei. Voll vernetzt kann ich im Bett, in der Badewanne oder wo auch immer in unserer Wohnung all meine Musik und Hörspiele genießen, oder auch in meinen Ebooks schmökern.

Besser organisiert bin ich nun auch. Alle früheren Versuche, mich via Taschenkalender auf die Reihe zu kriegen, sind spätestens auf Seite Drei kläglich gescheitert. Jetzt blinkt und hupt das Ding in meiner Tasche in den fröhlichsten Farben und Tönen, um mich an Geburtstage und Arzttermine zu erinnern.

Nur in einem ist das vermaledeite Gerät nicht zu gebrauchen. Es ersetzt einfach nicht die Wärme eines tiefgehenden Gesprächs mit einem echten Menschen. Und das ist auch gut so.

Dienstag, 22. Januar 2013

Morgenstund

Gesunde und  ausgewogene Ernährung ist für mich ein wesentlicher Schritt auf dem Weg in die Zufriedenheit. Ich habe in MeinVZ-Zeiten mal eine Gruppe entdeckt, die den schönen Namen "Wer täglich frühstückt hat sein Leben echt im Griff" trug. Damals war ich zwar noch Lichtjahre von einer Umsetzung dessen entfernt, aber die These klang für mich absolut glaubwürdig.

Heute klappt es, jedenfalls an den meisten Tagen. Und tatsächlich bringt mir die morgendliche Routine die erhoffte Standfestigkeit. Es ist ein wahrer Segen, täglich etwas Zeit zum Durchatmen zu haben, bevor man in den Alltag eintaucht. Selbst, wenn es sich nur um eine Viertelstunde handelt, denn immerhin gehört diese voll und ganz mir und meiner Familie.

Zwischen Action-Träume und die Fahrt zur Arbeit gehört ein bisschen Leben, ein Ausblick auf die schönen Dinge, die heute noch passieren. Und ein Nutellabrot.

Ich bin gespannt, ob und wann ich Punkt zwei auf der Liste regelmäßig in den Griff bekomme: zeitig zu Bett gehen. Heute steht jedenfalls noch ein dickes Minus dahinter.

Montag, 21. Januar 2013

Hart aber fair

So schön und gerecht Demokratie auch ist, sie ist einfach nicht auf jede Situation anwendbar. Wenn beispielsweise eine neue Band ihren Namen sucht, ist kein Vorschlag durchsetzbar, der nicht von allen mitgetragen wird.

Mit der Situation, einen Namen und damit eine Identität aufgedrückt zu bekommen, müssen wir alle bereits am Anfang unserer Existenz klarkommen. Wie grausam wäre es, das noch einmal durchleben zu müssen, erneut ohne auch den geringsten Einfluss nehmen zu können? In manchen Fällen benötigt man ein Vetorecht für alle.

So kann es durchaus sein, dass wir zu mehreren beisammensitzen und ein absolutes Höchstmaß an Kreativität an den Tag legen, aber leider aufgrund eines Mangels an Schnittmengen zu keinem verwertbaren Ergebnis kommen. Was wir dann am Ende des Abends in den Händen halten, ist in aller Regel eine sehr lange Liste geistiger Ergüsse, die sich gen Ende mit exponentiell zunehmender Beliebigkeit schmückt. Denn wenn man nach ausgiebiger Denkarbeit zu ermatten beginnt, versucht man automatisch, es sich leichter zu machen. Schnell wird dann alles vorgeschlagen, was einem gerade ins Auge springt: "Kommt, wir nennen uns Das rockende Bücherregal!" "Och, öhm..."

Wahrscheinlich kann man ganz allgemein sagen: je gerechter ein Ergebnis für alle sein soll, desto länger dauert der Entscheidungsprozess. Doch mühsam hin oder her, für dieses Ziel nehme ich mir gerne die notwendige Zeit.

Sonntag, 20. Januar 2013

And the winner is...

Endlich wieder ein Wahltag! Selten bin ich so gerne in die Schule gegangen, insbesondere an einem Sonntag. Für mein Entertainment ist der heutige Ausgang reichlich egal, denn der Unterhaltungswert insbesondere der Berichterstattung ab 18:00 Uhr aber auch des gesamten Tagesablaufs ist für mich unvergleichlich.

Herrlich, wie es bei der eigentlich geheimen Abstimmung so vielen auf die Stirn geschrieben steht, wem sie ihre Gunst schenken. Einige scheinen nicht weit davon entfernt, sich die aktuelle Kampagne über beide Wangen tätowieren zu lassen. Doch meist fallen sie lediglich auf die Taktik zurück, sich mit farblich abgestimmtem Schal gekonnt nebensächlich eindeutig zu positionieren.

Und dann der Trubel in der Wahlkabine - da gibt es immer was Neues. Beim letztenmal habe ich mich noch geärgert, dass ich mein Kreuz nur mit Bleistift machen durfte. Meine Vorstellung von Dokumentenechtheit ist eben eine andere. Heute wurde mir gesagt, dass ich bereits abgestimmt hätte. "BITTE WAS?!" "Naja, ihr Name ist schon abgehakt." "Ihr Problem, ich will jetzt wählen!" Durfte ich dann aber auch.

Richtig amüsant wird es am Abend. Toll,  diese langen Gesichter sämtlicher Färbung und die durchschaubaren immer gleichen Selbstbeweihräucherungen.

Alle sind sie Sieger! Da gibt es diejenigen, die jetzt regieren dürfen. Andere sind die Gewinner, weil sie den größten Stimmanteil auf sich vereinen und nur wegen der Schwäche des Koalitionspartners nicht ans Ruder dürfen. Wieder andere triumphieren, weil die anderen mehr Stimmen verloren haben als sie selbst. Am Kuriosesten bleibt für mich das Jubilieren, weil man weniger Verluste eingefahren hat als in den jüngsten Umfragen prognostiziert.

Ich könnte ja mal versuchen, dieses Gehabe in die Wirklichkeit zu übertragen. "Lieber Chef, die Gehaltserhöhung steht mir zu, weil ich beim letzten Job weniger Mist gebaut habe als erwartet." Könnte funktionieren...

Samstag, 19. Januar 2013

Sucker

Organisation ist das halbe Leben. Der Rest ist erzwungenermaßen Improvisation. Hätte ich mir heute sofort eine Notiz gemacht, als mir ein ganz hervorragendes Thema für meinen Blog einfiel, könnte ich jetzt darüber schreiben. Ich notierte jedoch nicht, also musste ich andere Wege gehen, und fragte einen Freund via Facebook: "Was soll ich heute schreiben?" Er antwortete: "Vampire"

Hm. Und ich dachte ich schreibe hier über Alltägliches... wobei der Vampir ja schon seit Ewigkeiten ein nicht wegdenkbarer Bestandteil der jeweils aktuellen Jugendkultur war und ist. Auch ich war dem seinerzeit erlegen. Ich konnte mich als Junge allerdings nie so recht entscheiden, ob mir die fiesen Monster besser gefallen oder die knallharten Typen mit Gewissen.

Die Einsteigerdroge war bei mir der kleine Vampir, der Frau Puvogel immer richtig schön an der Nase herumgeführt hat. Ok, der war jetzt nicht sonderlich bösartig. Aber bei seiner Verwandtschaft war ich mir nie so recht sicher, ob die nicht doch irgendwann mal zuschnappen.

Insofern sorgten die Schlottersteins bei mir für definitiv mehr Spannung und Nervenkitzel als die Familie Cullen, deren Kryptonit darin besteht, dass sie in der Sonne glitzern. Außerdem erfüllten Rüdiger, Lumpi und Konsorten eine meiner Kernvorstellungen in Bezug auf Vampire: sie waren anarchistische Rebellen.

Ich will ja garnichts dagegen sagen, dass manche es total romantisch finden, wenn ein über hundert Jahre alter Stelzbock scharf auf eine Pubertierende ist. Aber irgendwie ist mir das deutlich zuviel Bruce Wayne und deutlich zuwenig Batman. Ob sie gut oder böse sein wollen, überlasse ich gerne den Vampiren selbst. Innerer Anstand schadet auch dem düstersten Charakter nicht. Aber Rock'n'Roll muss schon sein.

So, das war's für heute. Morgen geht es an die Wahlurne. Mal gucken, was da wieder für Blutsauger bei herauskommen.

Freitag, 18. Januar 2013

Heute im Angebot

Irgendwann ist wohl oder übel der Tag gekommen, an dem es passiert: der Kühlschrank bietet nicht mehr genug Auswahl, um eine vollwertige Mahlzeit daraus zu generieren. Also erstellen wir mit unserer Einkaufslistenapp schnell einen phantastischen Wochenplan und flitzen nach'm Aldi hin.

Supermärkte sind die Orte, in denen man zu jeder Tagesöffnungszeit gestresste Männer antreffen kann. Da gibt es den missmutig hinter der Ehefrau hertrottenden Augenverdreher oder den ungehaltenen Schimpfenden, der sich sein Wochenende anders vorgestellt hat. Heute habe ich noch eine andere Spezies kennengelernt: den verhinderten Kneipenschläger.

Breitbeinig steht er im Gang und unterhält sich lautstark mit einem Kollegen. Auf die Frage, ob er mich bitte durchlassen könne, folgt nicht die geringste Reaktion. Also bleibt mir leider keine Alternative, als mich vorbeizudrängen und ihn dabei notgedrungen zu streifen. Sowas reicht bisweilen aus, um schwere Verletzungen angedroht zu bekommen.

"Wir sehen uns noch draußen!", brüllt er meinem Rücken nach. 'Durchaus im Bereich des Wahrscheinlichen, wenn du nicht vorhast, in den Wurstwaren zu übernachten.', denke ich bei mir. 'Und trotzdem bin ich immer noch zwei Köpfe größer und vierzig Jahre jünger als du.'
Offenbar hat er das dann auch noch bemerkt, denn trotz Ladenschluss und Parkplatz direkt an der Schiebetür sehe ich ihn nicht wieder. Aber woher eigentlich diese Aggression? Was ist denn so schlimm daran, neben der Arbeit noch andere Dinge zu erledigen zu haben?

Ist es nicht viel einfacher, zu akzeptieren, dass es zwischen Arbeit und Freizeit immer eine gewisse Zeitspanne geben wird, in der man Erledigungen zu machen hat? Ein überschaubares Intervall, in dem man noch nicht völlig frei von Aufgaben ist.

Wenn man schon mal darum weiß, kann man sich dies so angenehm wie möglich machen, indem man seine Liebsten mitnimmt und ein echtes Event daraus macht. Was wäre das für ein Leben, wenn man das gemeinsame Einkaufen, Kochen, Essen und all die anderen kleinen Dinge nicht mehr gemeinsam erleben könnte, sondern sie lediglich als ToDos begreift? Spaß zu haben muss man sich eben erlauben.

Donnerstag, 17. Januar 2013

Die Welt an meinem Bettgestell

Sich sinnlos die Zeit zu vertreiben ist schwierig und will geübt sein. Wenn man krank im Bett liegt, aber schon zuviel geschlafen hat, um noch ein Auge zuzutun, versucht man, sich mit allem erdenklichen abzulenken. Ich muss gestehen, dass mir der Einsatz eines Smartphones dabei sehr hilft, insbesondere wenn ein funktionierendes WLAN dahinter steht.

So habe ich heute unter anderem bereits etwas spanisch gelernt, neue Kochrezepte gegoogelt und einen Tanzkurs für April gebucht. Nicht einmal musste ich mich für diese Aktionen erheben, und so fühle ich mich sehr eng verbunden mit der Welt da draußen, die sich ganz unbefangen weiterdreht.

Nur: will ich dann wirklich tanzen gehen, werde ich das Bett verlassen müssen. Möchte ich mir etwas Leckeres kochen, muss ich wohl oder übel in die Küche stapfen. Und spanisch im Bett... Naja, dass geht wohl irgendwie, aber ihr wisst genau, dass ich das anders gemeint hatte!

Einerseits ist es also schön, wenn man durch das Bettnetz nicht den Anschluss verliert. Andererseits ist es doch nur ein schwacher Ersatz für das wirkliche Leben. Aber immerhin wächst die Wertschätzung für das Reale, wenn man erstmal eine Weile zwangsausgeklinkt wurde.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Krankmeldung

Manchmal geht es einfach nicht, seinen Vorsätzen treu zu bleiben. Man würde sonst seine Gesundheit opfern. Also wünsche ich Euch heute lediglich alles Gute aus dem Krankenbett. Der Lichtblick: Auskurieren im Winter heißt Gesundsein im Sommer!

Dienstag, 15. Januar 2013

Mal gucken, was läuft.

Pfui Teufel, im Fernsehen kommt auch nur Mist. Kommt es mir nur so vor, oder ist die Eurokrise schon einige Jahre früher in den deutschen Sendeanstalten eingeschlagen als überall sonst?

Ich glaube, der gnadenlose Abstieg begann mit den ersten Gerichtsserien. Schnell stellen die Privaten fest, dass es vielleicht ganz nett ist, Nachbarschaftsstreitigkeiten um Maschendrahtzäune in halbstündigen Einaktern vor die Linse zu kriegen. Kapitalverbrechen verkaufen sich aber offenbar ungleich besser. Unter einer Vergewaltigung kommt man heute ja kaum noch weg, selbst wenn das anfängliche Thema ein feuchtfröhlicher Abend im Hundesalon war.

Und es funktioniert! Das ist ja das Schlimme! Was für eine Gelddruckmaschine muss das sein - kein großer Aufwand bei der Requisite, Drehbücher werden einfach neu zusammengewürfelt und wer für die Darsteller Geld bezahlt, ist selber schuld.

Die nächste Steigerung sind Promivarianten jedweder Formate. Wenn es mich schon nicht interessiert, zu sehen, wie sich irgendwelche Leute bekochen, wieso sollte ich dann Menschen dabei beobachten wollen, deren Prominenz mir verschleiert bleibt und die es noch viel schlechter machen?
Dienstags konnte ich mich wenigsten ab und zu mit Monk in den Schlaf wiegen. Und was jetzt? Das Dschungelcamp! Aaaaaaaaahrg. Entschuldigt, ich möchte mich in den Schlaf weinen.

Montag, 14. Januar 2013

Dranbleiben!

Ach ja, der Blog. Der will ja auch geschrieben werden. An den meisten Tagen bedeutet das angenehme Entspannung. Manchmal ist es auch ein harter Kampf mit Fotofinish. Heute weiß ich noch nicht... Immerhin hat der Tag noch zwei Stunden, und normalerweise dauert das Schreiben nur eine halbe.

Vielleicht fahre ich ein bisschen zurück, wenn ich den ersten Monat vollgemacht habe? Oder sollte für mich wie für jeden kreativen Geist gelten, dass er am siebenten Tage ruht? Der Clou bei "zeilenweise" ist, dass es offenbar jeden Tag etwas zu erzählen gibt. Die positiven Gefühle, die damit verbunden sind, machen den Gedanken ans Pausieren schnell vakant.

Zu den coolsten Eigenschaften des Bloggens gehört die Kürze der Zeitspanne, in der man vom Motivationsloch in hellen Arbeitseifer verfällt. Habe ich erstmal begonnen, kann mich nichts mehr stoppen. Obwohl ich keine Themen vorbereite, brennt mir offenbar soviel auf der Seele, dass mir die Worte stets zufliegen.

So löst sich, hat man erstmal begonnen, jedes Bergproblem. Als solches bezeichne ich den Zustand, wenn man soviel zu tun hat, dass man nicht mehr erkennen kann, wo man anfangen soll. Doch hat man erstmal den ersten Krümel beiseite geräumt, beginnt eine herrliche Erosion. Wenn genügend Aufgaben erledigt oder zumindest abgehakt sind, kann man darunter endlich wieder sich selbst finden. Und das nächste mal bleibt man vielleicht gleich von vornherein on top.

Sonntag, 13. Januar 2013

Willst du ein E kaufen?

Wie unterschiedlich doch Menschen ihren Job wahrnehmen. Kürzlich war ich auf einer Hochzeitsmesse - bereits beim Eintreten wurden wir von den ersten Ständlern sofort überrannt. Während wir noch die Augen schweifen ließen, um erstmal zu erfassen, ob wir überhaupt im richtigen Gebäude waren, versuchte man bereits, uns in einer Flut von Infoflyern zu ertränken.

"Nein, den Tanzkurs machen wir lieber in unserer Heimatstadt." "Danke, wir haben schon eine Location." "Schreien Sie mich nicht so an!" "DANN GEBEN SIE MIR SCHON IHRE SCHEISSGUTSCHEINE UND VERPFEIFEN SIE SICH!!!"

Hat man den ersten Ansturm erstmal abgewehrt, trifft man auf die anderen Messianerspezies. Zum Beispiel den gut gekleideten und schlecht Informierten. "Für Floristik haben wir kein Händchen. Da können wir Ihnen gerne unsere Partner empfehlen." "Ok. Wen haben Sie denn da in Braunschweig?" "Oh, äh, das, also... Tja, ich hab leider meinen Computer nicht hier..."

Obligatorisch wohl auch die schlecht gekleidete schlecht Informierte. "Was kostet die hier gezeigte Torte?" "Die Dekoblumen kosten Stück zweifuffzig?" "In Ihrer Broschüre steht zwei Euro." "Ja, manche schon." "Äh, und wieviel jetzt für die Torte?" "Müssen Sie sich mal zusammenrechnen." "Tschüß!"

Schließlich ist da auch noch der schüchterne Typ. Beispielsweise die Gärtnerin, die sich nach Blickkontakt schnell unter der Verkaufstheke versteckt, vorgeblich, um die Ware zu sortieren. Oder die DJs, deren Nasenspitzen nur ab und zu hinter den extragroßen Infoschildern oder Klappcomputern hervorlugen. Wo sonst darf der Kunde dieses intensive Gefühl von eleganter Exklusivität durchleben, dass sogar er selbst zu den Ausgeschlossenen zählt.

Aber schlussendlich haben wir sie doch gefunden, die fröhlichen und kompetenten BeraterInnen, deren Input hilfreich und zielführend ist. Die sich für einen Zeit nehmen und ohne zu aggressives Pressing die richtige Balance finden zwischen Kundennutzen und Verkaufsstrategie.

Schön, dass es die auch noch gibt.

Samstag, 12. Januar 2013

What's new, Pussycat?

Ich werde belagert. Zwei haarige Biester mit nadelspitzen Reißzähnen wetzen ihre Pfoten an meiner kuschelweichen Wolldecke und machen mir jede zu schnelle Bewegungen unmöglich. Stünde ich jetzt auf, könnte man hier das Weltcup-Finale im Katzenball erleben.

In dieser eher unbekannten Disziplin ist es Ziel, physikalische Gesetze jeglicher Art ad absurdum zu führen. Eigentlich müsste die Massenträgheit verbieten, dass sich ein Tier von Null auf hundert in unter einer Zehntelsekunde beschleunigt. In meinem Verständnis sollte es auch ausgeschlossen sein, dass Trockenfutter in einen Kater hineingebeamt werden kann.

Und zur Gravitation... Ich will es mal so ausdrücken: irgendwoher müssen die Wachowskis ja ihre Ideen für die Matrix-Trilogie gehabt haben. Es ist schon sehr beeindruckend, wenn Karlchen sich kurz Zeit zum Studium unserer Wände nimmt, um sie dann hoch und horizontal entlang zu laufen. Da bringt jedes kleine Dejavu wahnsinnige Existenzängste mit sich.

Die Unterhaltungsindustrie hat bisher aus mir unbekannten Gründen versäumt, einen Talentscout zu entsenden. Wenn so eine Katze ihre täglichen fünf Minuten hat, kann man auch wunderbar jedes Buch zur Seite legen, jeden Film und jeden Song ausstellen. Durchdrehende Stubentiger im lichtschnellen Tiefflug über Tische, Bänke und Bücherregale sind auch nach Jahren des Zusammenlebens immer noch ein kleines tägliches Highlight.

Trotzdem schön, dass sie zudem auch gerne schmusen.

Freitag, 11. Januar 2013

Papier ist geduldig

Unser Bücherregal ist voll von Literatur. Das meiste davon ist schon vor Äonen ausgelesen, der Rest ist eine Mischung aus guten Vorsätzen und schlechten Geschenken. Wenn man mit einer neuen Lesung beginnen möchte, wiegt mancher Schmutztitel schwer wie ein Kirchenfoliant.

Ab und zu eine unterhaltsame Geschichte im Kopfkino abzuspielen gehört für mich zu den stimmungsvollsten Entspannungsmöglichkeiten. Was hält mich also ständig davon ab, die Hand auszustrecken und eines der Bücher herauszuziehen?

Zeit ist ein Faktor. Denkt man. Tatsächlich sagt ja niemand, dass ich die komplette Story in einem Stück absorbieren muss. Regelmäßig kleine Happen, das ist die richtige Lösung für den Stressabbau. Übrigens nicht nur beim Lesen. Es wird dem Autor auch nicht gerecht, sein hart erarbeitetes Werk lediglich als Pausenfüller zu missbrauchen. Ein Buch kann doch so viel mehr.

Es entführt einen in fremde Welten, in längst vergangene Zeiten, in die verschwiegensten Herzen. Kein Film ist je so tief in meine Phantasie gedrungen. Kein Wunder, im Kino sehe ich ja auch nur die Vorstellungen anderer.

Ich erinnere mich, dass ich schon immer mal Sherlock Holmes lesen wollte. Liebe Baskervilles, nehmt euch in acht, ich komme.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Dreeeei maaaaal hooooooch

Heute feiere ich Jubiläum: zehn Tage, zehn Postings! Okay, es ist nur ein ganz kleines, aber hey, ich mache hier doch meine ersten kleinen Trippelschritte in die große Welt.

Ich blicke viele, viele Lebensjahre in die Jugend zurück und sehe meine erste große Liebe. Sie ist bestimmt nicht der einzige Teenager gewesen, der eine große Kreativität darin besaß, besondere Zeitspannen zu  identifizieren, um diese dann mit feierlicher Stimmung zu segnen: das Einwöchige, das Einmonatige, die Summe der Lebensalter in Tagen... Hach, junge Liebe ist so verklemmt!

Aber es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn jede Sekunde, jeder Augenkontakt, jede Berührung uns ihre Einzigartigkeit in die Seelen brennen. Diese Zeit des Verliebtseins, in der unsere schöne Sprache vor lauter Ess-zeh-hah schon ganz französisch klingt: schwelgen, schmachten, schmeicheln, schmusen.

Aber zurück zu meiner Serie. Ich muss mir erstmal überlegen, wie ich dieses Event feiere. Ein Galadinner scheint überzogen. Aber für den Galadöner, den mir mein Smartphone beim Eintickern soeben vorschlägt, reicht es allemal. Vielleicht lässt sich ja auch eine Lichterkette organisieren - vom Wohnzimmer bis zum Essbereich sollte machbar sein.

Nein, eigentlich müsste ich zehn ausgewählte zeilenweise-Leser mobilisieren, die eine stimmungsvolle Polonaise um mein Schreibsofa herum aufführen. Oder eine menschliche Pyramide auf dem Bücherregal. Oder ich lade einfach alle zu einer gepflegten Soirée mit Kanapees. Glaube ich der Blogstatistik, könnten dann dreißig bis fünfzig "Fans" hier aufschlagen (wer seid ihr bloß alle?) Aber wie heißt es so schön: der Statistiker ist in einem See ertrunken, der nur einen halben Meter tief ist - im Durchschnitt.

Mittwoch, 9. Januar 2013

Zug um Zug

Also, heute muss ich mal eine Lanze für die Deutsche Bahn brechen! Ich fahre dienstlich fast jede Woche von Niedersachsen nach Baden-Württemberg und bin schwer angetan von der großen Zuverlässigkeit. Pünktlich jede zweite Woche hat bereits die erste Verbindung zehn bis zwanzig Minuten Verspätung, so dass ich meine Anschlüsse mit absoluter Sicherheit verpasse. Ganz systematisch.

Exzellent, wie sich dieses  Unternehmen von den Fesseln der Bürokratie befreit hat und nun die absolute Kundenzufriedenheit als oberstes Prinzip verfolgt. Nur mit der Kommunikation scheint es noch zu hapern. Zum Beispiel ist mir nie so recht klar, welche Kunden hier eigentlich gemeint sind.

Es könnte jedoch auch sein, dass der Fehler bei mir liegt. Vielleicht verkenne ich lediglich die Eloquenz der Beförderer. Tatsächlich habe ich selten so einen Reichtum unterschiedlicher Formulierungen für ein und dieselbe Sache gehört:

"Meine Damen und Herren, Zug Xxx fährt heute mit fünfzehn Minuten Verspätung ab. Der Grund:  Gleisprobleme" - ein Güterzug fährt durch, es geht weiter.

"Verspätung aus vorangegangener Verbindung." - ein Güterzug fährt durch, es geht weiter.

"Technische Probleme" - ein Güterzug fährt durch, es geht weiter.

"Starker Schneefall, Vandalismus, Mord im Orientexpress..." - Güterzug.

Hm. Genial. Und es werden definitiv Kunden zufrieden gestellt!

Hier nun das Licht am Ende des Tunnels: mein ICE hat fünf Minuten wieder aufgeholt und der Anschlusszug hatte zehn Minuten Verspätung. Dank eines gepflegten Zwischenspurts inklusive Überquerens der Ziellinie per Hechtsprung bin ich jetzt wieder in line (und aus der Puste).

Dienstag, 8. Januar 2013

Es kommt nicht auf die Größe an

Manchmal muss ich damit leben, dass ich nicht alles in dem Umfang schaffe, den ich mir vorgenommen habe. Zum Beispiel an den leidvollen Tagen, an denen ich mir die Arbeit mit nach Hause nehmen muss. Dann gucke ich einfach nach vorn und denke mir: das Leben ist lang und luftig. Die Überstunden bummel ich ab, wenn die Sonne scheint.

Montag, 7. Januar 2013

Propagandi-Propagando-Propaganda

In Braunschweig scheinen sich einige beim Abschmücken des Weihnachtsbaums großen Appetit geholt zu haben. Jedenfalls wird konsequent weiter derangiert und zwar in erster Linie Riesenwahlplakate.

Eigentlich bin ich alles andere als politikverdrossen. Aber während ich früher einen perfiden Anschlag auf die Demokratie gewittert hätte, wütet heute eine massive Gleichmut in mir. Das bleibt vielleicht nicht aus, wenn die Eigentümer der zerstörten Konterfeis es als Verdienst verkaufen, uns Bürgern minimal weniger horrende Schulden aufgebrummt zu haben als prognostiziert. Insofern verstehe ich den Frust, der manche offenbar befällt, wenn sie die vielen, riesigen, nichtssagenden und aus ihrer Tasche gesponserten Fratzentapeten sehen.

Vielleicht liegt der Ansatz der Zerstörungswut aber auch im ästhetischen Empfinden der Täter begründet. Während Hinweise auf kulturelle Events wie Konzerte ortsansässiger Bands als wildes Plakatieren und Verschandelung des Stadtbildes geächtet werden, erhält sich die immer sinnentleertere Einheitspropaganda offenbar den Status als künstlerisch wertvolles Gut.

Im Prinzip bietet mir jeder kleine Flohmarktflyer mehr verwertbare Information. Wofür die Parteien stehen möchten weiß ich schon. Wofür sie tatsächlich eintreten ist mir auch klar. Was soll ich da eigentlich mit frisch gedroschenen alten Phrasen?

Offenbar werben Wahlplakate tatsächlich nur um die Stimmen derer, die bisher unsere Politiklandschaft hartnäckig ignorieren konnten. Wen es wirklich interessiert, wo die Reise hingeht, dem reicht doch kein Kompetenzgerangel in Halbsätzen.

Es gibt keine Wahl, die ich bisher geschwänzt habe. Aber ab und zu wünsche ich mir schon eine Maulkorbpflicht für Politiker.

Sonntag, 6. Januar 2013

Fly me to the moon

Eine ganz hervorragende Idee, seinen letzten Urlaubstag zu gestalten, habe ich heute ausprobiert: einfach den nächsten buchen. Es ist zwar noch knapp neun Monate hin, jedoch fängt bekanntlich der frühe Vogel den Wurm.

Genau dieser ist übrigens in offenbar jeder Fluggesellschaft drin. Die ganz hervorragende app "skyscanner" findet mir zwar schnell und zuverlässig alle Anbieter. Aber gibt es auch nur einen einzigen Menschen, der internationale Flüge ohne Gepäck antritt? Okay, klar, die ollen Geschäftsreisenden natürlich... Dann sind die also schuld, weil sie den Fluggesellschaften unverschämterweise ein falsches Bild vom Durchschnittstouristen vermitteln.

Handelt es sich um eine Erholungsreise, muss man also drauf legen, und zwar meist etwa 20 Euro pro Koffer und Person. Jetzt könnte ich mich natürlich aufregen und mich über "versteckte Zusatzkosten" ärgern. Doch bei näherem Hinsehen fällt mir schnell auf, dass ich mich nicht so recht beschweren mag, wenn ich für 80 Euro nach London komme. Für knapp die Hälfte erreiche ich... den Flughafen. Die deutsche Bahn muss einen wahnsinnigen Kerosindurchsatz fahren.

So, jetzt aber ran. Es gilt, vier Flüge bei drei verschieden Gesellschaften zu buchen, dazu Airporttransfer, Fahrräder und die ein oder andere Unterkunft. Was für ein tolles Gefühl es ist, alles selbst in den Händen zu halten! Und wie herrlich, wenn man endlich die ersten Eckpunkte seiner Abenteuer-Flitterwochen festgelegt hat! Da hat die Reise im Kopf bereits begonnen.

Samstag, 5. Januar 2013

Geh doch zuhause...

Es glitzert und funkelt in unserem Wohnzimmer. Unser Weihnachtsbaum ist eine zwei Meter fünfzig große Augenweide, gewandet in gefühlte vier Zentner roten, silbernen und weißen Behang. Oh, was für eine herrliche Pracht!

Allerdings stürmt Sankt Knut mit gewaltigen Schritten auf uns zu und lässt über sein Ikea-Megafon "Sprakrøhra" verkünden, dass das Ding definitiv nichts mehr in unserer Stube verloren hat. Die deutschen Behörden haben vor den überlieferten Tag der feierlichen Entnadelung am 13. Januar sogar noch die bürokratisch übliche Sicherheit eingebaut und will uns fast eine ganze Woche früher berauben.

Es ist merkwürdig, was für eine intensive Bindung in kürzester Zeit entstehen kann. Jedem einzelnen Zweig wird bei uns so manche bittere Träne hinterhergeweint. Aber irgendwie ist uns auch klar, dass man bei einer Springbreak-Party nicht von der Tannenspitze in den Pool hüpft.

Und so ist es letztendlich doch in Ordnung, wenn der lieb gewonnene Zimmerschmuck in die professionelle Pflege der örtlichen Entsorger gegeben wird. Wahrscheinlich wäre es ihm nächste Weihnachten auch peinlich, mit dem neuen, jüngeren Exemplar um den kuscheligen Platz am Bücherregal schangeln zu müssen.

Und für uns bleibt so die unbefleckten Vorfreude in der nächsten Adventszeit.

Freitag, 4. Januar 2013

Schluss mit lustig

Was macht man eigentlich, wenn man etwas erzählen möchte, aber den ganzen Tag einfach nichts passiert ist? Zum Beispiel am letzten Urlaubstag, wenn man feststellt, dass man viel zu wenig Zeit zum Entspannen hatte.

Den ganzen Tag hat man versucht, noch schnell ein gerechtes Maß an Regeneration herzustellen, bevor das Wochenende über einen hereinbricht und das unwiderrufliche Ende der Freizeit einläutet. Also was nun?

Ich mache mir bewußt, dass ich tatsächlich sehr viel erzählen kann. Der Urlaub war ganz hervorragend. Es ist garnicht nötig, in die Ferne zu schweifen, um Erholung zu finden. Man muss nur erstmal so weit sein, sich selbst auch mal frei zu geben von all den Dingen, die man sich für sich selbst vorgenommen hat.

Kürzertreten ist vielleicht nicht unbedingt meine Stärke. Aber man ist nie zu alt, um es noch zu lernen. Das schöne daran ist: abgesehen vom Selbstbewusstsein ändert sich überhaupt nichts. Und trotzdem ist die Sorge, etwas verpasst zu haben, wie weggeblasen.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Das Leben ist ein großer Test

Meine Güte. Das Jahr ist nichtmal eine halbe Woche alt, und schon werde ich beim Bloggen einem Extremtest unterworfen. Angetrunken in einer Irish Karaokebar, zusammengepfercht auf wenigen Quadratmetern mit meiner Verlobten und meiner Exfrau. Da könnte jede leichtsinnig getroffene Songauswahl einen Rosenkrieg auslösen und wahlweise als Hetzkampagne oder frivole Liebeserklärung ausgelegt werden.

David Bowie's "Changes"? - nö. Aerosmith mit "Janie's got a gun"? Bin ich lebensmüde? Nicht mal mit ABBA ist man auf der sicheren Seite:"The winner takes it all"? Bad Idea... Ich versuche einfach die Beegees mit "Staying Alive".

Schon kommt die nächste Hürde: "Wem schreibst du da, deiner Ex?" "Ne, ich hab mir doch vorgenommen jeden Tag einen Blogeintrag zu verfassen."

Da wird mir klar, dass ich tatsächlich genau das Bild abliefere, dass sich mir nie erschlossen hat. Eine Gruppe von Freunden geht zusammen aus, und einer sitzt immer dabei und fummelt mit seinem Smartphone rum. Heute bin ich das. Wie verhalte ich mich nur, um den Mangel an Kommunikativität wieder auszugleichen? Ich binde sie einfach ein:

"Was kann ich denn tun, um mich nicht aus den Gesprächen auszuschließen und dennoch meinen Blog zu schreiben?", frage ich in die Runde. Die Meinungen gehen weit auseinander. Von "Wow, wenn wir den Blog dann später lesen, entsteht vor unseren Augen das Bild, wie wir dich ob unserer musischen Qualitäten zu höchster Inspiration gepuscht haben." bis hin zu "Na, jetzt bist du halt ein Nerd. Leb damit." "Muss ich wieder auf der Couch schlafen?" "Das hängt davon ab..."

Leute, ich muss aufhören.

Mittwoch, 2. Januar 2013

Auf in den Kampf

In Schwung zu kommen ist zum Jahresbeginn immer so schwierig. Wahrscheinlich liegt das daran, weil die Erholsamkeit des Winterurlaubs durch ToDo-Listen epischen Ausmaßes unterminiert wird: Weihnachtsvorbereitungen, Familienzusammenkünfte, Silvestereinkäufe, Extremepartying zum Jahreswechsel, intensives Ausschlafen danach, Koordination guter Vorsätze und und und... Zwei der zeit- und kraftintensivsten Festlichkeiten in nur gut einer Woche? Das muss einem ja die letzten Reserven rauben.

Vielleicht steht aber auch eine höhere Absicht dahinter: eine Art Jahresendpurgatorium, ein reinigendes Fegefeuerwerk, das uns von vergangenen Sünden losspricht und uns den annualen Neuanfang überhaupt erst ermöglicht.

Genaugenommen beginnt der Januar regelmäßig mit einem Schlussstrich. Lediglich die Länge differiert. Manche benötigen einen tiefen Graben, über den sie voller Erleichterung zurückblicken können, um sich dann unbeschwert der Gegenwart zuzuwenden. Anderen genügt es, einen markanten Punkt zu setzen und dann mit großem Selbstverständnis weiterzumachen, wo sie aufgehört haben.

In welcher Form auch immer es passiert, bewusst oder nicht, ich liebe diese anfängliche Reflektion. Denn egal wie unzufrieden ich mit der Vergangenheit bin, zu Neujahr kommt sie dahin, wohin sie gehört. In liebevolle Erinnerung.

So, und jetzt habe ich einiges zu tun!

Dienstag, 1. Januar 2013

Great Exspectations

So ist er nunmal, der erste Tag im Jahr: ausschlafen bis in die Puppen und die guten Vorsätze gepflegt auf den tatsächlich gefühlten Jahresbeginn umdatieren - den"zweiten Januar"! Zeit, um sich zu sammeln, um schonmal extensiv in den großen Erwartungen zu baden, ohne sich mit der Ausführung  auseinander setzen zu müssen.
                                          
Es wird ein großartiges Jahr. Nun ja, für mich jedenfalls. Ich erinnere mich, dass dies nicht das erste Jahr ist, das mit diesem Gefühl beginnt und nicht jedes ist dem Anspruch in vollem Umfang gerecht geworden.

Sicher hat jeder mindestens einen Pessimisten in seinem Leben, der einem baldmöglichst aufs Brot schmieren wird, dass man sich lieber nicht zu früh freuen soll, man würde sonst nur enttäuscht. Ich frage mich dann immer, was ist da eigentlich schiefgelaufen?

Haben die noch nie erlebt, dass Vorfreude die beste Freude ist? Wie war das denn bei denen zu Weihnachten? Ne, mal lieber nicht den Adventskalender aufmachen, könnte ja sein, dass da garnichts drin ist.
                                  
Ich hab's nie verstanden und ich fange jetzt auch nicht damit an. Wenn ich mal eine Knickebein-Füllung bekomme, kann ich ja vielleicht einen Freund damit glücklich machen. Das Jahr wird grandios - generell und im Detail. Ich wünsche euch allen dasselbe:

Ein frohes neues Jahr 2013!