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Samstag, 19. Januar 2013

Sucker

Organisation ist das halbe Leben. Der Rest ist erzwungenermaßen Improvisation. Hätte ich mir heute sofort eine Notiz gemacht, als mir ein ganz hervorragendes Thema für meinen Blog einfiel, könnte ich jetzt darüber schreiben. Ich notierte jedoch nicht, also musste ich andere Wege gehen, und fragte einen Freund via Facebook: "Was soll ich heute schreiben?" Er antwortete: "Vampire"

Hm. Und ich dachte ich schreibe hier über Alltägliches... wobei der Vampir ja schon seit Ewigkeiten ein nicht wegdenkbarer Bestandteil der jeweils aktuellen Jugendkultur war und ist. Auch ich war dem seinerzeit erlegen. Ich konnte mich als Junge allerdings nie so recht entscheiden, ob mir die fiesen Monster besser gefallen oder die knallharten Typen mit Gewissen.

Die Einsteigerdroge war bei mir der kleine Vampir, der Frau Puvogel immer richtig schön an der Nase herumgeführt hat. Ok, der war jetzt nicht sonderlich bösartig. Aber bei seiner Verwandtschaft war ich mir nie so recht sicher, ob die nicht doch irgendwann mal zuschnappen.

Insofern sorgten die Schlottersteins bei mir für definitiv mehr Spannung und Nervenkitzel als die Familie Cullen, deren Kryptonit darin besteht, dass sie in der Sonne glitzern. Außerdem erfüllten Rüdiger, Lumpi und Konsorten eine meiner Kernvorstellungen in Bezug auf Vampire: sie waren anarchistische Rebellen.

Ich will ja garnichts dagegen sagen, dass manche es total romantisch finden, wenn ein über hundert Jahre alter Stelzbock scharf auf eine Pubertierende ist. Aber irgendwie ist mir das deutlich zuviel Bruce Wayne und deutlich zuwenig Batman. Ob sie gut oder böse sein wollen, überlasse ich gerne den Vampiren selbst. Innerer Anstand schadet auch dem düstersten Charakter nicht. Aber Rock'n'Roll muss schon sein.

So, das war's für heute. Morgen geht es an die Wahlurne. Mal gucken, was da wieder für Blutsauger bei herauskommen.

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