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Sonntag, 20. Januar 2013

And the winner is...

Endlich wieder ein Wahltag! Selten bin ich so gerne in die Schule gegangen, insbesondere an einem Sonntag. Für mein Entertainment ist der heutige Ausgang reichlich egal, denn der Unterhaltungswert insbesondere der Berichterstattung ab 18:00 Uhr aber auch des gesamten Tagesablaufs ist für mich unvergleichlich.

Herrlich, wie es bei der eigentlich geheimen Abstimmung so vielen auf die Stirn geschrieben steht, wem sie ihre Gunst schenken. Einige scheinen nicht weit davon entfernt, sich die aktuelle Kampagne über beide Wangen tätowieren zu lassen. Doch meist fallen sie lediglich auf die Taktik zurück, sich mit farblich abgestimmtem Schal gekonnt nebensächlich eindeutig zu positionieren.

Und dann der Trubel in der Wahlkabine - da gibt es immer was Neues. Beim letztenmal habe ich mich noch geärgert, dass ich mein Kreuz nur mit Bleistift machen durfte. Meine Vorstellung von Dokumentenechtheit ist eben eine andere. Heute wurde mir gesagt, dass ich bereits abgestimmt hätte. "BITTE WAS?!" "Naja, ihr Name ist schon abgehakt." "Ihr Problem, ich will jetzt wählen!" Durfte ich dann aber auch.

Richtig amüsant wird es am Abend. Toll,  diese langen Gesichter sämtlicher Färbung und die durchschaubaren immer gleichen Selbstbeweihräucherungen.

Alle sind sie Sieger! Da gibt es diejenigen, die jetzt regieren dürfen. Andere sind die Gewinner, weil sie den größten Stimmanteil auf sich vereinen und nur wegen der Schwäche des Koalitionspartners nicht ans Ruder dürfen. Wieder andere triumphieren, weil die anderen mehr Stimmen verloren haben als sie selbst. Am Kuriosesten bleibt für mich das Jubilieren, weil man weniger Verluste eingefahren hat als in den jüngsten Umfragen prognostiziert.

Ich könnte ja mal versuchen, dieses Gehabe in die Wirklichkeit zu übertragen. "Lieber Chef, die Gehaltserhöhung steht mir zu, weil ich beim letzten Job weniger Mist gebaut habe als erwartet." Könnte funktionieren...

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