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Samstag, 5. Januar 2013

Geh doch zuhause...

Es glitzert und funkelt in unserem Wohnzimmer. Unser Weihnachtsbaum ist eine zwei Meter fünfzig große Augenweide, gewandet in gefühlte vier Zentner roten, silbernen und weißen Behang. Oh, was für eine herrliche Pracht!

Allerdings stürmt Sankt Knut mit gewaltigen Schritten auf uns zu und lässt über sein Ikea-Megafon "Sprakrøhra" verkünden, dass das Ding definitiv nichts mehr in unserer Stube verloren hat. Die deutschen Behörden haben vor den überlieferten Tag der feierlichen Entnadelung am 13. Januar sogar noch die bürokratisch übliche Sicherheit eingebaut und will uns fast eine ganze Woche früher berauben.

Es ist merkwürdig, was für eine intensive Bindung in kürzester Zeit entstehen kann. Jedem einzelnen Zweig wird bei uns so manche bittere Träne hinterhergeweint. Aber irgendwie ist uns auch klar, dass man bei einer Springbreak-Party nicht von der Tannenspitze in den Pool hüpft.

Und so ist es letztendlich doch in Ordnung, wenn der lieb gewonnene Zimmerschmuck in die professionelle Pflege der örtlichen Entsorger gegeben wird. Wahrscheinlich wäre es ihm nächste Weihnachten auch peinlich, mit dem neuen, jüngeren Exemplar um den kuscheligen Platz am Bücherregal schangeln zu müssen.

Und für uns bleibt so die unbefleckten Vorfreude in der nächsten Adventszeit.

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